Bergamo begeistert immer wieder von Neuem. Wer sich auf der Reiseroute für einen Abstecher in den Bergamasker Hauptort entscheidet, wird überrascht sein – nicht nur von der künstlerischen Schönheit, sondern auch vom starken Charakter der Stadt.
Trotz ihrer Nähe zu Mailand kann man die Provinz Bergamo (die stolze 243 Gemeinden und mehr als 1 Million Einwohner zählt) durchaus als Mikrokosmos bezeichnen. Von Bergketten zum Flachland, von Hügeln zu Talebenen, von historischen Ortschaften zu Ufersiedlungen – das Gebiet ist durchweg geprägt von Vielfältigkeit in Bezug auf die Landschaft, die Dialekte sowie auf religiöse, folkloristische und gastronomische Bräuche.
Bergamo blickt auf eine lange Geschichte zurück, die ihren Ursprung in der Römerzeit hat, und wird auch «Città dei Mille» (auf Deutsch «Stadt der Tausend») genannt. Diesen Namen erhielt sie aufgrund der grossen Zahl an Freiwilligen, die am berühmten Zug der Tausend teilnahmen, angeführt von Garibaldi während der Zeit des Risorgimento.
Die Stadt liegt im Herzen der Lombardei und ist in zwei «Zonen» aufgeteilt: die Città bassa, die moderne und pulsierende neue Unterstadt mit Geschäften und Verwaltungsgebäuden, und die Città alta, die geschichtsträchtige Oberstadt mit Hauptdenkmälern und unzähligen historisch-künstlerischen Sehenswürdigkeiten. Zu diesem architektonischen Reichtum von seltener Schönheit gehören die venezianischen Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert, die bereits 2017 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Um in die historische Oberstadt mit ihren tausend Schätzen zu gelangen, kann man entweder gemütlich der Stadtmauer entlangspazieren oder man gönnt sich eine Fahrt mit der pittoresken Standseilbahn.